Road to vienna - Teil 2: Erste Erfolge


2013 - 07 - 10
Florian Kirchbacher



Heute im Angebot: ein gutes Draft-Deck mit 2 Misclicks, ein solides 5-Color-Control-Deck, eine ebenso fünffarbige Ausgeburt der geistigen Draftumnachtung und mein erster FNM-Sieg… fast, aber der Reihe nach.

Das mit dem Draften hat etwas länger gedauert, weil, wie man das so als „Hobby-Spieler“ macht, der erste Draft gleich dem Donauinselfest geopfert wurde. Man kennt das, Frauen und so. Im Gegenzug dafür wurde dann nächste Woche sozusagen geblockt gedraftet.

Der Donnerstags-Draft war dann mit 8 Leuten an meinem Tisch auch direkt perfekt besetzt. Los ging der Draft für mich mit dem klassischen Dilemma, Skylasher als akzeptable Rare auf der einen Seite und auf der anderen Turn/Burn oder Ascended Lawmage, als Karten, die man immer gerne im Deck hat. Leider habe ich eine Schwäche für 2er-Drops und jede auch noch so kleine Menge Geld, also wurde es im Endeffekt der kleine grüne Mann. Im zweiten Booster folgte dann Sire of Insanity als Money-Pick über… nichts?! Das ging ja schon mal gut los. Immerhin folgte ein Unflinching Courage und… ein Misclick. Phytoburst über Boros Mastiff ist ein ganz eindeutiger Pick, wenn Phytoburst ein Instant wäre und ebenso, wenn er ein Sorcery ist. Der Mastiff ist dann natürlich noch nicht einmal zurückgekommen, sondern hat sich ein anderes Herrchen gesucht, vermutlich hat er sich nach dieser Entscheidung von mir einfach ungeliebt gefühlt, verständlicherweise. Es gab dann noch Protect/Serve über Profit/Loss, da ich im Falle der weißen Einseitigkeit den ersten Effekt als relevanter, wenn auch etwas teuer einstufte. Zum Abschluss erhielt ich dann noch drei Steeple Roc, falls ich die Kurve mit dem einen oder anderen Flieger abschließen wollen würde. Ah und ich konnte noch einen zweiten Phytoburst einsammeln, um das Malheur nochmals zu wiederholen, wenn man die Karte schon testen will, dann doch eingehend. :P

Der zweite Booster startete mit Ordruun Veteran und Boros Charm dafür eher trist, es war schlicht und einfach keine einfarbige Karte in meinen Farben in beiden Boostern. Im dritten Anlauf durfte ich mich dafür dann gleich zwischen Experiment One und Slaughterhorn entscheiden und habe mich für die Ooze entschieden. Slaughterhorn mag zwar besser sein, wenn man es im späteren Verlauf des Spieles zieht, aber ganz ehrlich, das Experiment sollte in mein Standard-Deck und man will sich ja auch 1,50 sparen. Glücklicherweise sollte sich die Entscheidung im Endeffekt sogar drafttechnisch als richtig erweisen. In den nächsten zwei Boostern gab es dann nämlich gleich zwei Daring Skyjeks und wenn das Experiment realistisch in den ersten Runden auf 3/3 anwachsen kann, ist es natürlich um einiges besser. Außer Knight Watch, um die Anzahl meiner unglaublich aggressiven 5er-Drops weiter zu erhöhen, kam dann aber nicht mehr viel und langsam war ich mir nicht ganz sicher, ob ich mich nicht vielleicht mit den Farben etwas vertan hatte.

Der dritte und letzte Booster brachte dann mit Blood Crypt die erste positive Überraschung des Abends für meine Sammlung, auch wenn man hin und wieder gerne mal einen First-Pick in seinen Farben hätte, aber Temple Garden wäre wohl zu viel des Guten gewesen. Weiter ging es mit Brushstrider, Sunspire Griffin über Coursers' Accord, der aber tablen sollte, und Trostani's Judgment über Rootborn Defenses und Civic Saber. Abschließend wurde noch die Anzahl der kleineren Kreaturen mit Keening Apparition und Azorius Arrester erhöht und Knightly Valor sowie ein zweites Judgment gab's auch noch dazu.

Beim Deckbau habe ich mich dann gegen einen Rotsplash für zwei Karten entschieden und musste mich stattdessen mit zwei Phytoburst begnügen. Das fertige Deck sah dann so aus:

 

Sagen wir mal so, die Kurve ist mehr als gewöhnungsbedürftig und die Phytobursts sind nunmal passiert, werden sie das nächste Mal nicht mehr. Was dem Deck fehlt, sind einfach ein paar mehr Kreaturen in der mittleren Preisklasse, aber die gab es im ganzen Draft einfach nicht und die 5 Leute vor mir waren allesamt weder in grünen noch weißen aggressiven Decks beheimatet, manchmal läuft es einfach nicht so, wie es sollte.

Die Spiele waren meist zwar recht spektakulär, lassen sich aber alle auf eines von zwei Szenarien beschränken. Experiment, Daring Skyjek und eine beliebige weitere Kreatur oder blocken, Flieger legen und mit Knightly Valor oder Unflinching Courage verstärken. Und falls das nicht reicht, kann man natürlich auch den Super-Finishing-Move mit Lyev Decree und Phytoburst abziehen, bauen würde ich aber nicht darauf. In Summe habe ich dann ein Game abgegeben, weil mein Gegner meine Unflinching Courage mit Stab Wound recht wirkungslos gemacht hat. Aber immerhin vier Preisbooster abgestaubt und damit die Sammlung ein bisschen aufgestockt… Legion's Initiative, Savageborn Hydra, Foil Council of the Absolute, Renounce the Guilds, Hallowed Fountain und Scion of Vitu-Ghazi, könnte schlimmer sein. :D

Die nächsten beiden Drafts sind dann wieder in die Kategorie “Hilfe, jemand weiß nicht, was er tut” gefallen. Einmal war es ich und einmal meine Mitspieler, aber geteiltes Leid ist halbes Leid. Ganz allgemein bevorzuge ich es in diesem Format, zweifarbige, aggressive Strategien zu draften. Dummerweise funktioniert das aber nur so wirklich, wenn der Rest des Tisches ungefähr weiß, was er macht. Stattdessen bekomme ich häufig späte Simic-Karten, namentlich meist ein bis zwei Krasis Chambers und lasse mich davon dann zu leicht in die 5-Color-Control-Haufen drängen. Das geht manchmal gut und manchmal weniger, besonders wenn man erst spät anfängt die Gates einzusammeln.

Das erste Draft-Deck sah dann so aus:



Natürlich hat es einige Füller wie die guten Horrors, aber prinzipiell find ich selbst die in Ordnung, weil ich gerade in einem Deck mit wenigen Kreaturen Hexproof sehr angenehm finde, natürlich hätte ich ein Rubbleback Rhino bevorzugt, aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Ansonsten hat man trotz der geringen Anzahl an Gates eine solide Manabasis, ausreichend Removal und eine gute Kurve gepaart mit ein paar Karten, die im Lategame dafür sorgen sollten, dass man das Spiel auch gewinnen kann. Verloren habe ich im Finale gegen den guten Mann, der vor dem Spiel seine Länder gleichmäßig im Deck verteilt und die Karten dann einmal ineinander steckt. Auf Nachfrage und Beschwerde kam recht salopp, ich müsse sein Deck doch mischen, wenn ich darauf Wert lege. Dafür gab es dann am 11er-Tisch fünf Booster für ihn und einen für mich, so kann es gehen. Gestorben bin ich dann übrigens zweimal an Golgari Charm auf meine Krasis Incubation, gefolgt von ein paar Gegenzaubern, hat halt gepasst wie die Faust aufs Auge. ;)

Und das zweite… eigentlich wollte ich es euch vorenthalten, aber das geht wohl doch nicht. 

 

Hier sieht man das Deck, wenn es danebengeht. Prinzipiell denke ich, dass es zwar der richtige Ansatz in diesem Draft gewesen ist, dennoch spielt es einfach zu viele Karten, die die optimale Version ersetzen. Cluestones statt Axebane Guardian und Verdant Haven, Skarrg Guildmage statt einer leichter auszuspielenden, eventuell defensiveren Kreatur und ähnliches. Ach und die Manabasis war natürlich schlecht, RICHTIG schlecht. So hab ich dann nämlich auch verloren, indem ich einfach beschlossen habe keine Sprüche zu wirken, hatte ich mir aber auch verdient, finde ich. Aber immerhin ein 1-2 und die lucky FNM-Promo habe ich herausgeschlagen. :D


Wenigstens im Constructed geht es langsam aber doch vorwärts. Wie bereits eingangs angekündigt, hatte ich letzte Woche beinahe meinen Durchbruch.

Angetreten bin ich mit dieser Version des Decks:
 
Ich habe in den letzten Wochen versucht, die mehr oder weniger unnötigen und situationellen Einzelkarten zu entfernen. Das ist auch der Grund, weshalb Intangible Virtue als erste gute Karte das Geschehen verlassen musste. Sie hat zwar in den ersten Turnieren einige Spiele gewonnen, wenn, dann aber in Zusammenarbeit mit Lingering Souls, Increasing Devotion oder einer der anderen „Token-Rares“. Da das Deck aber natürlich noch immer weitaus schwächer ist als die meisten echten Turnier-Decks, wollte ich einfach sichergehen, dass so viele Karten wie möglich eine direkte Auswirkung auf das Spielfeld haben oder zumindest meine Kreaturen vor Removal schützen.

In der ersten Runde durfte ich dann gegen Julius Wittich mit RG-Aggro antreten. Im ersten Spiel blasen mir Madcap Skills ziemlich schnell das Licht aus, aber immerhin slowrolled er noch den Ghor-Clan Rampager, als ich ausgetappt auf eins gehen würde, ist gegen das Event-Deck auch unbedingt notwendig. :D Im zweiten Spiel tauscht dann mein Pacifism gegen drei Karten, indem es einen Boros Reckoner mit zwei Madcap Skills zur Arbeitslosigkeit verdammt, nicht einmal die Pflüge durfte er bedienen. Die dritte Partie entscheide ich dank zweier Zentauren und einem Unflinching Courage recht zügig für mich. Für den Anfang ja nicht schlecht.

Runde 2 geht es gegen Philipp mit seinem Jund-Deck. Das macht leider das, was es eben manchmal macht, und spuckt zwar einen Huntmaster of the Fells / Ravager of the Fells aus, inklusive Farseeks und Arbor Elves (Arbor Elf), um ihn ein paarmal hin und her zu flippen, sonst passiert aber auch nicht viel und er wird von ein paar Würmern überrannt. Game zwei habe ich einfach den perfekten Start mit Experiment One, Call of the Conclave und Pacifism für seinen Vampire Nighthawk. Advent of the Wurm im nächsten Zug macht dann auch den Sack zu.

Anschließend gab es nochmals Jund, diesmal von Patrick Portele pilotiert, und der zeigt mir auch gleich mal, dass er Magic spielen kann, indem er einfach meine Kreaturen entsorgt und mich dann in zwei Runden mittels Jägermeister abfertigt. Dass ich gar so wenig gemacht habe, lag zu einem guten Teil auch daran, dass sich meine Manabase von der schlechten Seite gezeigt hat und ich Runde 1 bis 3 getappte Länder gelegt habe und dann gar keine mehr, drei Advent of the Wurm waren noch nie so beeindruckend wie in diesem Fall. :P
Dankenswerterweise flutet sich Patrick im zweiten Spiel aber hinter Sonne und Mond und am Ende seines Zuges wird meine Schar von Kreaturen entweder um Ritter vergrößert oder die Population erhöht sich anderweitig schlagartig, damit mir auch ja keine Leuchtfeuer den Heimweg weisen.
Partie Nummer 3 ist mal wieder more of the same, zum dritten Mal Farseek gefolgt von mythischen Werwölfen, er bleibt diesmal aber zu meinem Glück auf vier Ländern stehen, um mir im Anschluss 3 Thragtusk zu zeigen, better lucky than good.

In der vorletzten Runde bekomme ich es dann mit den rot-schwarzen Vampiren von Herrn Klutz zu tun, dummerweise sind diese aber aufgrund ihrer Größe meinen Kreaturen meist unterlegen und wenn nicht ein wirklich aggressiver Start gefolgt von mehreren Falkenrath Aristocrats zur Hand ist, gibt es hier wenig Land zu sehen. Trotzdem will ich hier noch hervorheben, dass die Runde zumindest mir wirklich Spaß gemacht hat, da mein Gegner zwar einige Spielfehler gemacht hat, die teilweise aber auch einfach auf Missverständnisse bei den Regeln zurückzuführen waren. Trotzdem war er ernsthaft daran interessiert, wie man es hätte besser machen können. Meiner Meinung nach ist das vor allem beim FNM eine wichtige Komponente, die leicht vergessen wird, auch wenn da immer zwei dazugehören.

Und da stand ich plötzlich im Finale meines ersten FNMs. Mein Gegner Markus Koch und das schwarz-rot-weiße-Midrange-Deck Act 2. Wenigsten wusste ich gleich im Vorhinein, dass meine Chancen nicht besonders gut standen, da mein Deck für Blood Artist einfach keine Lösung parat hat. Ich durfte mir nach einem 5er-Mulligan auch gleich drei dieser Genossen ansehen und mich entspannt dem langsam herannahenden Ende hingeben. Das zweite Spiel war dafür ebenso einseitig, diesmal durfte ich nämlich den aggressiven Draw haben und wenn man an der richtigen Stelle den Pacifism für den gegnerischen Boros Reckoner hat, stellt sich heraus, dass die Artisten keine besonders begnadeten Verteidiger sind. ;)

Und dann, dann hab ich es einfach weggeschmissen. Meine Starthand war wieder einmal durch diverse Gates verlangsamt und ein weiterer Mulligan hat mein Frustlevel nicht wirklich gesenkt. Auf neun Leben greift mein Gegner mit Blood Baron of Vizkopa, Cartel Aristocrat und Doomed Traveler an, mein Board besteht aus fünf Ländern und nichts. Als Handkarten stehen mir zur Verfügung: Advent of the Wurm, Unflinching Courage, Rootborn Defenses und ein Forest. Mein Gegner hat eine unbekannte Handkarte. Ich beschwöre also den Wurm, blocke den Blood Baron, mein Gegner aktiviert sein Slayers' Stronghold, wir tauschen, ich ziehe ein weiteres Land und bin verstorben.

Und wie hätte man es vermutlich richtig gemacht? Man blockt den Cartel Aristocrat oder gar nicht, falls der Gegner den Doomed Traveler opfert, fällt auf eine Lebenspunktezahl zwischen drei und eins, legt das sechste Land, verpasst dem Wurm ein bisschen extra Courage und rüstet im nächsten Zug mittels eines populierten, unzerstörbaren Wurms den Herrn Baron ab. Wenn die letzte Karte des Gegners dann nicht Tragic Slip ist, gewinnt man diese Partie dann sogar vielleicht noch, aber ich wollte ja nicht, das nächste Mal dann. :D
Beim Würfeln entscheide ich mich dann noch wagemutig für Minus, höchste Zahl 38, niedrigste 8, und erziele statt 45 eine sehr beeindruckende 25. Wenn, dann richtig.

Abschließend – wohin soll es mit dem Deck gehen?


Prinzipiell fand ich den Token-Ansatz anfangs ganz nett, ehrlich gesagt denke ich aber nicht, dass man sich im Angesicht von Angel of Serenity und Far/Away wirklich auf diesen Subtyp der Magickarten verlassen sollte. Experiment One fand ich richtig beeindruckend und habe dementsprechend vor, das Deck weiter in eine aggressivere Richtung zu lenken. Voice of Resurgence wird dabei wohl der limitierende Faktor sein bis auf Weiteres und vor allem die Suche nach Ersatz im Bereich der 2-Mana-Kreaturen hat sich als recht schwierig herausgestellt. Vitu-Ghazi Guildmage ist zwar nett im Lategame, dort kann ich aber mit den meisten Decks nicht mithalten, siehe Jund, Esper-Kontrolle, oder bin ihnen sowieso weit überlegen, siehe RG-Aggro oder auch Naya Blitz. Karten wie Skylasher könnten zwar im richtigen Match-Up sehr cool kommen, dennoch fehlt mir hier etwas der Punch, aber dank Jacob van Lunen bin ich über Knight of Glory gestolpert, der einige wichtige Punkte für mich erfüllte. Alleine greift er für 3 Schaden an, was an und für sich schon beachtlich ist, weiters hilft er einigen Kreaturen, wenn man Restoration Angel fürchtet, und Schutz vor schwarz ist auch immer wieder mal nützlich. Ich habe also bis auf Weiteres meinen Lückenbüßer gefunden.

Damit sieht das vorläufig geplante Zwischenziel wie folgt aus: 

 

Dank der wirklich engagierten Unterstützung in letzter Zeit durch alle Anwesenden fehlt mir auch nicht mehr extrem viel. Besonders hervorheben möchte ich dabei die Herren Klutz und Estelberger, die sich wirklich bemüht haben, dass die Tauschaktivitäten mit den vorgegebenen Richtlinien irgendwie zustande gekommen sind!
Council of the Absolute, Foil (10€)  Blood Crypt (9€)
                                                       Ready/Willing (1€)

Sire of Insanity (6€)                        2 Loxodon Smiter (2 x 4,5€)
Blood Scrivener (5€)                          1 Advent of the Wurm (5,5€)
Far/Away (2€)                                    2 Dryad Militant (2x1,5€)
Boros Charm (2€)                              1 Experiment One (1,5€)
2 Turn/Burn (2 x 1€)
2 Putrefy (2x 1€)

Ich will mich hiermit herzlich bei allen bedanken, die sich wirklich Mühe geben dieses Projekt zu unterstützen und die immer wieder versuchen, irgendwie eine sinnvolle Tauschaktion zu ermöglichen!

Auf mehrfache Anfrage hier noch die Karten, die ich aktuell suche: 

 

Danke für die Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal.

FloKi


Bisherige Artikel:
Road to Vienna Teil 1
Road to Vienna Intro





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