Prerelease Theros


2013 - 09 - 29
Christopher Eicher



 

Wir stehen einmal wieder kurz vor dem Erscheinen eines neuen, hoffentlich aufregenden, Sets. Abgesehen von der Rotation des Innistrad-Blocks und M13 aus dem Standard-Format bedeutet das natürlich auch, dass es Zeit wurde für die Sealed-Turniere im Zuge des Prerelease-Wochenendes.


Pre-Prereleasing

Starten wir also direkt mit dem ersten Sealed-Turnier in der Nacht von Freitag auf Samstag.
Etwa 100 magicbegeisterte (und hoffentlich ausgeschlafene) Spieler hatten sich im Haus der Begegnung eingefunden, in welchem sowohl Freitag als auch Samstag die Turniere stattfinden sollten. Eine willkommene Umstellung zum Spielraum, da hier für diese große Anzahl an Spielern mehr Platz und den Anrainern mehr Ruhe ermöglicht wurde. 



Für alle, die bisher noch nicht die Gelegenheit hatten an einem Prerelease-Turnier teilzunehmen, erkläre ich ganz kurz den Ablauf.
Jeder Spieler erhält hier 6 Booster des neuen Sets, in diesem Fall also Theros. Wizards of the Coast überlegen sich dabei aber immer gerne kleine Abweichungen bzw. Events, die erste Verbindungen zu der Geschichte und Charakteristiken des neuen Sets herstellen sollen. 
So befinden sich die Spieler in diesem von griechischen Mythen inspirierten Block auf dem „Pfad des Helden“ und müssen sich nun zu Beginn für einen Pfad entscheiden. Diese sind mit den Manafarben und deren Bedeutungen verbunden und sind wie folgt: Ehrgeiz (Schwarz), Weisheit (Blau), Ehre (Weiß), Kampf (Rot) und Stärke (Grün).
Folglich bekam jeder Spieler nach seiner Wahl eine entsprechende Box mit 5 Theros-Boostern, sowie einem speziellen Booster und eine starke Promo-Karte, die seiner gewählten Farbe entsprachen.


Das Ziel in den folgenden 30 Minuten war nun aus all diesen neuen Karten ein Deck aus mindestens 40 Karten zu bauen, wobei allgemein ein Schnitt von 23 Zaubersprüchen (Kreaturen, Spontanzauber, Hexereien, …) und 17 Ländern empfohlen wird.
Das SpielRaum-Orakel sagte mir voraus, dass ich dem schwarzen Pfad der Ehrgeizes folgen sollte, der mir dann den folgenden Sealed-Pool bescherte...


Blau:
Gainsay 
Annul
Breaching Hippocamp
Benthic Giant
Voyage's End
Mnemonic Wall
Griptide
Prescient Chimera
Sealock Monster
Nimbus Naiad
Thassa's Bounty
Triton Shorethief

Grün:
Savage Surge
Nylea's Emissary
Leafcrown Dryad
Nemesis of Mortals
Nessian Asp
Nessian Courser
Nylea's Presence x2
Time to Feed
Satyr Hedonist
Sedge Scorpion
Karametra's Acolyte
Feral Invocation
Commune with the Gods

Rot: 
Arena Athlete
Messenger's Speed x2
Boulderfall x2
Peak Eruption
Borderland Minotaur
Fanatic of Mogis
Spearpoint Oread
Titan of eternal Fire
Deathbellow Raider
Ill-Tempered Cyclops x2
Rage of Purphoros x2
Two-Headed Cerberus

Schwarz:
Asphodel Wanderer x2
March of the Returned
Read the bones
Fleshmad Steed
Gray Merchant of Asphodel x2
Scourgemark
Whip of Erebos
Pharika's Cure
Ordeal of Erebos
Sip of Hemlock
Disciple of Phenax
Baleful Eidolon
Abhorrent Overlord
Loathsome Catoblepas
Returned Centaur
Boon of Erebos

Weiß:
Chained to the Rocks
Yoked Ox
Wingsteed Rider
Scholar of Athreos x2
Divine Verdict
Evangel of Heliod
Cavalry Pegasus
Phalanx Leader
Ray of Dissolution
Battlewise Valor
Gods Willing

Mehrfarbig:
Battlewise Hoplite
Polis Crusher
Sentry of the Underworld x3
Underworld Cerberus 
Destructive Revelry


Artefakte & Länder:
Akroan Horse
Traveler's Amulet
Bronze Sable
Flamecast Wheel
Prowler's Helm
Unknown Shores x2


Die erste große Entscheidung wurde mir dankenderweise bereits durch das Format selbst abgenommen. Der Erfolg (oder Misserfolg) in Sealed-Turnieren hängt sehr stark von einzelnen, besonders starken Karten ab, und da diese mit den Promo-Karten direkt mitgeliefert wurden, war mir von Beginn an klar, dass Schwarz einen Fixplatz in meinem Deck finden würde.
Neben dem Verhassten Oberkommandanten fanden sich dann auch noch andere wichtige Karten. Aus den Knochen lesen ist ein mehr als willkommener Ersatz für Mit Blut unterschreiben und bietet ausgezeichneten Kartenvorteil.
Kreaturenzerstörung ist immer ein wichtiger Kern schwarzer Decks und besonders in Sealed-Turnieren wichtig, da hier generell ein größerer Fokus auf starke Kreaturen gelegt wird. Somit war ich glücklich zumindest Schluck aus dem Schierlingsbecher spielen zu können, die mit nahezu jeder Kreatur fertigwerden konnte.
Die Peitsche des Erebos war ebenso eine sehr willkommene Draufgabe, doch der wahre Held meines Decks sollte sich erst in den kommenden Partien zeigen...




Mein Deck sah dann wie folgt aus...


Gray Merchant of Asphodel x2
Borderland Minotaur
Fanatic of Mogis
Disciple of Phenax
Spearpoint Oread
Titan of Eternal Fire
Deathbellow Raider
Ill-Tempered Cyclops x2
Baleful Eidolon
Abhorrent Overlord
Returned Centaur
Underworld Cerberus
Read the bones
Prowler's Helm
Whip of Erebos
Pharika's Cure
Sip of Hemlock
Boon of Erebos
Rage of Purphoros  x2
Swamp x9
Mountain x9



Und... los geht’s!


Nachdem die Platzierungen für die erste Runde bekannt gegeben wurden, sah ich mich schnell vom UWR-Deck meines Gegners unter Druck gesetzt. Neben aggressiven Minotauren fand ich mich vor allem durch eine Flamespeaker Adept in die Ecke getrieben, die durch verschiedene Spontanzauber mit Hellsicht versorgt wurde. Bei einem Lebenspunkt angekommen, sah sich meine einsame Disciple of Phenax zwei tödlichen Kreaturen gegenüber... bis ich in den zwei folgenden Zügen meine Gray Merchant of Asphodel spielen und das Match zu meinen Gunsten wenden konnte.


Während in Match 2 meine tiefschwarze Verteidigung nicht standhalten konnte und sich in Match 3 meine Kreaturen plötzlich in Schweine (Curse of the Swine) verwandelten, konnte ich den Sieg mit der Kombination aus Händler + Peitsche einfahren. Life Drain für 6 bzw. 8 ist ganz gut.

Die saustarke Karte, die mein Gegner wählte um abschließend sein Deck zu repräsentieren.


Kurz nach 1:30 Uhr ging es dann auch schon in die zweite Runde, die direkt mit einem Mulligan auf 5 begann, meine Länder waren noch nicht aus ihrer Pause zurückgekehrt. Entsprechend kurz war diese erste Runde dann auch, da mein Gegner ebenfalls ein blitzschnelles RB-Deck gebaut hatte, welches einen einschlagenden (Lightning Strike) Eindruck hinterließ. 


In Match 2 begannen die ersten Züge noch relativ zahm, doch bald sah ich mich dem griechischen Cousin (Stormbreath Dragon) des Donnermaul-Höllendrachens gegenüber. Zwar hatte ich keine konkrete Antwort auf diesen stürmischen Flieger, doch ein gezielter Peitschenhieb brachte ihn zu Boden und ich konnte diese Partie für mich entscheiden. 


Match 3 kam dann durch eine frühe Whip of Erebos und meine treuen, wiederkehrenden Händler zu einem raschen Ende.


Danach spielte ich gegen meinen Gegner noch einige weitere Partien und wir plauderten, um uns die Zeit zu vertreiben. Der endgültige Stand von 3-5 zeigt klar die Stärke seines Decks und ich war froh, relativ heil davongekommen zu sein, denn ohne schnelle Antwort war sein Drache mehr als nur tödlich.



Ironischerweise wurde sein Drache leider zum Opfer meines Kamerablitzes...


Viel Zeit zur Erholung blieb nun nicht, aber das Gespräch und die zusätzlichen Partien waren es mehr als wert. Somit erwartete mich um etwa halb 3 mein dritter Gegner des Abends, dieses Mal mit einem klaren Boros-(RW)-Aggrodeck. Das ging dann auch ab wie ein Schnitzel, sodass ich mich stark an die aggressiven Decks aus Gatecrash erinnert fühlte. 


Das erste Match sollte auch direkt das Knappste dieses Abends werden. Nach mehreren heroischen Aktionen seiner Soldaten fand ich mich bei einem Lebenspunkt wieder. Mein Spielfeld bestand zu diesem Zeitpunkt aus 5 Ländern, Whip of Erebos und einem Ill-Tempered Cyclops... der dank eines weiteren Landes monströs wurde und mir dank Lebensverknüpfung einen weiteren Zug erkaufte. Ich konnte dank einiger weiterer Kreaturen mein Spielfeld stabilisieren, bis ich letztendlich mit meinem Underworld Cerberus die Partie für mich entscheiden konnte.


In Match 2 brachte mein Gegner zwar seinen Himmlischen Archon auf das Spielfeld, doch zwei Händler bei 6 bzw. 8 Hingabe zu Schwarz brachten eine schnelle Entscheidung.



Auch wenn ihr Pegasus sie nicht zum Sieg tragen konnte, ist die Geflügelte Reiterin dennoch ein perfektes Beispiel für die Sagenhelden aus Theros.


3-0 und nur noch die finale Runde... könnte ich tatsächlich ohne Niederlage durch dieses nächtliche Turnier kommen? Zwei Kaffees später fand ich mich dann auch meinem letzten Gegner dieser Nacht gegenüber. 
Die Chancen schienen nicht gut für mich zu stehen, da hier jemand mit ProTour-Erfahrung auf mich wartete, doch ich erinnerte mich an die Tapferkeit der antiken Helden im Angesicht des Unmöglichen und stürzte mich furchtlos ins Gefecht... und bekam in Match 1 direkt die größte Schwäche meines Decks aufgezeigt: fliegende Kreaturen. Hier in der Form zweier Horizon Chimera.


Match 2 war dann das krasse Gegenteil, und Abhorrent Overlord machte kurzen Prozess.


Es ging also in die entscheidende dritte Partie, in der sich dann leider auch meine Unkonzentriertheit zeigte. Nicht nur behielt ich eine mehr als zweifelhafte Starthand, sondern vergaß noch dazu bei 8 Handkarten abzuwerfen, was beim nächsten Zug für einige Verwirrung sorgte.
Letztendlich warf ich 2 Karten ab und ließ meinen Gegner eine zufällige Karte aus meiner Hand ziehen und entfernen. Leider erwischte er dabei genau jene Karte, wegen der ich überhaupt erst meine Starthand behalten hatte: Whip of Erebos.
Danach war es nur noch eine Frage der Zeit, bis seine Thassa, God of the Sea und das Akroan Horse genügend Vorteil geschafft hatten, um mich und meine Kreaturen mit einem monströsen Shipbreaker Kraken vom Feld zu spülen.


Can't hold all these rares!

Nach dem Match zeigte er mir noch einige Fehler auf, die mir vollkommen entgangen waren, insofern hatte ich zwar den Sieg verloren, dafür aber auch etwas dazugelernt, was irgendwo auch ein fairer Tausch ist. Und nachdem ich den Rest seiner Karten gesehen hatte, wusste ich auch, dass ein 1-2 durchaus fair war. Platz 10 und 4 Booster reicher machte ich mich dann auf den Heimweg. So lustig es auch war, blieben mir nur noch 6,5 Stunden bis zum nächsten Sealed-Turnier... 






 




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